Eine Grafik von bedruckten Karten vor drei Türen.

Kartendruckverfahren im Vergleich: Wir beantworten Ihre 7 häufigsten Fragen

Die Unterschiede zwischen den Kartendruckverfahren Thermosublimation und Pigmenttintendruck verstehen

Unternehmen, die hochwertig gedruckte Karten und Ausweiskarten herstellen möchten, sehen sich einer großen Auswahl an Kartendruckern gegenüber. Um sich für die richtige Lösung entscheiden zu können, ist ein Überblick über die unterschiedlichen Druckverfahren essenziell.

Dieser Blogpost beantwortet die sieben häufigsten Fragen unserer Kunden zum Vergleich von Thermosublimations-/Resin-Thermotransferlösungen und Pigmenttinten-/Farbharzlösungen.

1. Was ist Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck und was ist Pigmenttinten- oder Farbharzdruck? Was ist der Hauptunterschied zwischen diesen Druckverfahren?

Der Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck ist ein einzigartiges Verfahren, das verschiedene gleichmäßige Farbtöne innerhalb eines individuellen Bildpunktes oder Pixels kreiert. Dies passiert mit einem Diffusionsverfahren, durch das Farben zu gleichmäßigen Farbtönen gemischt werden – auf diese Weise können mehr als 16,7 Millionen Farben erzeugt werden.

Beim Pigmenttinten- oder Farbharzdruck machen jedoch Gruppierungen von Tintenpunkten eine einzelne Farbe aus, weshalb die Bildauflösung niedriger ist. Beim Farbharzdruck werden Gelb, Magenta und Cyan verwendet, sodass im Vergleich zur Thermosublimation nur eine begrenzte Anzahl an Farben möglich ist.

2. Welches Druckverfahren sorgt für die höhere Bildqualität?

Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck erzeugt im Vergleich zum Pigmenttinten- oder Farbharzdruck eine höhere Bildqualität.

Das liegt primär daran, dass bei der Thermosublimation gleichmäßige Farbtöne entstehen, die auch tatsächlich die vorgegebene Druckkopfauflösung des Kartendruckers erreichen, normalerweise entweder 300 oder 600 dpi (dots per inch).

Die mit Thermosublimation gedruckten Bilder haben eine gestochen scharfe und fotorealistische Qualität. Sie erreichen eine Auflösung von 600 dpi, indem sie das Druckkopfpotenzial voll ausschöpfen. Denn im Thermosublimationsverfahren wird die Farbe verdampft, wodurch keine Körnung auftritt und die Bildschärfe deutlich höher ist. Im Grunde werden die Farbtöne zusammen verdampft und als einzelner Punkt auf die Kartenoberfläche aufgetragen, was höhere Auflösungen ermöglicht als bei Pigmenttinten- oder Farbharzdruckern.

Im Gegensatz dazu wird beim Pigmenttinten- oder Farbharzdruck eine einzelne Farbe mithilfe einer Anordnung individueller Farbpunkte dargestellt, die nebeneinander liegen. Dies schränkt die Farbvielfalt ein. Deshalb gilt: Selbst wenn ein Drucker, der mit dem Pigmenttinten- oder Farbharzverfahren arbeitet, einen 600-dpi-Druckkopf verwendet, bleibt die tatsächliche Qualität eines mit Farbharzverfahren gedruckten Bildes bei standardmäßigen 300 dpi. Wegen der eingeschränkten Farbenvielfalt erhalten die Bilder keinen starken Glanz – und da das Ergebnis dichter an 300 dpi liegt, sind Bilder und Texte nicht so scharf abgebildet.

3. Warum genau sind Thermosublimationsdrucke aus technischer Sicht hochwertiger als Pigmenttintendrucke?

Beim Pigmenttinten-/Farbharzdruck werden pigmentbasierte Farben verwendet, während die Thermosublimation Farbstofftinte nutzt. Farbstofftinten bündeln Licht, während Pigmenttinten es reflektieren. Pigmenttintenpartikel sind normalerweise größer und tendieren deshalb eher dazu, das Licht, das sie reflektieren, zu zerstreuen, was das Farbergebnis im Vergleich weniger kräftig erscheinen lässt.

Im Gegensatz dazu reflektieren kleine Farbstofftintenpartikel das Licht gleichmäßiger, wodurch eine kräftigere Farbe entsteht. Deshalb bieten Farbstofftinten eine bessere Bildfarbe und entsprechend eine höhere Bildqualität.

Man muss zudem beachten, dass Pigmenttinten- oder Farbharzdruckern nicht alle Farben erzeugen können. Manche Grafiken, Logos und insbesondere Pantone®-Farben sind bei Farbharzdruckverfahren nicht verfügbar. Das Thermosublimationsdruckverfahren kann Farbabstufungen präziser darstellen. Deshalb sehen Bilder klarer und stärker definiert aus, wodurch Bilder mit geringen Farbkontrasten präziser gedruckt werden können. Das ist besonders wichtig beim Druck kleiner fotografischer Abbildungen, wie zum Beispiel denen, die typischerweise auf Ausweiskarten gedruckt werden.

4. Ich habe gehört, dass mit Pigmenttinten-/Farbharzdruck gedruckte Karten widerstandsfähiger und langlebiger sind als beim Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck, weil die Bilder und Texte auf Karten, die mit Pigmenttinte bedruckt werden, von Natur aus nicht durch Sonneneinfluss verblassen. Stimmt das?

Es ist richtig, dass die Farben beim Pigmenttinten-/Farbharzdruck im Vergleich zu anderen Druckverfahren weniger anfällig für Verblassen durch Sonnenlicht sind. Dadurch sind die Karten jedoch nicht unbedingt robuster oder langlebiger. Sie können sich trotzdem abnutzen, das heißt, Bilder und Texte können abblättern.

Falls eine hohe Robustheit und eine möglichst hohe Langlebigkeit der Kartenprodukte eine hohe Priorität unter Ihren Anforderungen an Ihr Kartenprogramm einnehmen, reicht Pigmenttinte alleine nicht aus. Für robuste und langlebige Karten empfehlen wir Ihnen, Ihre Karten zu laminieren, um Beschädigungen an Text und Bildern oder deren Abblättern zu vermeiden.

Dass Pigmenttintendrucke weniger anfällig für ein langfristiges Verblassen durch Sonnenstrahlen sind, spielt bei der generellen Haltbarkeit und Langlebigkeit nur eine geringe Rolle, denn selbst wenn die Farben nicht verblassen, können Bilder und Texte ohne eine Schutzlaminierung leicht abblättern und Ihre Karten womöglich unleserlich machen.

5. Kann ich mir die Ausgaben für Laminiermaterialien nicht sparen, wenn ich mich für die Verwendung eines Pigmenttinten-/Farbharzdruckers mit seiner charakteristischen geringen Anfälligkeit für Verblassen durch Sonnenlicht entscheide?

Anbieter, die Pigmenttinten- oder Farbharzdrucker herstellen und verkaufen, stellen sie oft als kostengünstiger dar, weil die damit bedruckten Karten aufgrund ihrer Lichtbeständigkeit langlebiger seien und so nicht in zusätzliche Laminierung als UV-Schutz investiert werden müsse. Wie oben bereits beschrieben werden Karten jedoch nur wirklich robust und langlebig, wenn sie laminiert sind.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die Grundierungsschicht, die für das Pigmenttintendruckverfahren benötigt wird. Anders als beim Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck muss beim Pigmenttinten-/Farbharzdruck eine selbstklebende Grundierungsschicht auf die Karte aufgebracht werden. Diese Grundierungsschicht kann Ihre allgemeinen Ausgaben für Verbrauchsmaterialien erhöhen. Selbst wenn Sie sich also gegen eine Laminierung entscheiden, werden Sie wahrscheinlich bei einem Pigmenttinten-/Farbharzdrucker mehr Geld für Verbrauchsmaterialien ausgeben, damit Sie die Bilder oder Texte auf Ihre Karten drucken können.

6. Für höhere Sicherheit und Langlebigkeit werde ich meine Karten laminieren. Wie schneiden die beiden Druckverfahren in Bezug auf Laminierung ab?

Wenn Sie Ihre Karten mit einer Laminierfolie versehen möchten, ist ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Druckverfahrens die Anbringung der Laminierfolie auf der Karte. Die Hersteller von Laminier- und Reverse-Transfer-Thermosublimationsdruckern haben viel Aufwand dafür betrieben, dass die Laminierfolien sich nicht wieder von den Karten lösen.

In einem vorläufigen Test mit einer begrenzten Anzahl an mit Pigmenttinten- oder Farbharzdruck bedruckten Karten blieb die Laminierfolie nicht fest an den Karten haften. Das kommt hauptsächlich daher, dass das Harz bei Karten mit Pigmenttintendruck die oberste Schicht der Karte bildet und selbst aus vier Schichten mit Harzpunkten besteht. Dadurch haftet die Laminierfolie nicht richtig an der Oberfläche, was die Wahrscheinlichkeit für ein beschädigtes Endergebnis erhöht.

Im Gegensatz dazu wiesen Laminierfolien, die speziell für den Einsatz auf mit Thermosublimation bedruckten Karten entwickelt wurden, eine gute Haftung auf. Denn beim Thermosublimationsdruck wird die Kartenoberfläche imprägniert, was für eine festere Haftung der Laminierfolie auf der Karte sorgt.

Jahrelange Tests und Erfahrungswerte zeigen, dass Laminierfehler bei Karten mit Reverse-Transfer-Thermosublimationsdruck sehr unwahrscheinlich sind.

7. Wie sieht es mit der Output-Performance aus? Wie unterscheiden sich die Druckverfahren in Bezug auf die Druckgeschwindigkeit?

Da für den Reverse-Transfer-Pigmenttinten-/Farbharzdruck eine zusätzliche selbstklebende Grundierungsschicht benötigt wird, werden Karten deutlich langsamer bedruckt, da der Drucker diese zusätzliche Schicht beim Kartendruckvorgang erst aufbringen muss.

Beim einseitigen Pigmenttinten-/Farbharzdruck (YMCK plus Grundierungsschicht) wird eine Karte in durchschnittlich 36 Sekunden bedruckt beziehungsweise es können 100 Karten pro Stunde bedruckt werden. Bei zweiseitigem Druck werden pro Karte durchschnittlich 55 Sekunden benötigt und in einer Stunde können 66 Karten bedruckt werden.

Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruck ist hingegen deutlich schneller. Für den HDP® (High Definition Printing) Reverse-Transfer-Drucker von HID Global beispielsweise, der das Thermosublimations-/Resin-Thermotransferdruckverfahren nutzt, gelten folgende Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Bedrucken von Karten:

  • HID FARGO® HDP6600 (600 dpi): 16 Sekunden pro Karte oder bis zu 230 Karten pro Stunde bei einseitigem Druck. Bei zweiseitigem Druck wird eine Geschwindigkeit von durchschnittlich 29 Sekunden pro Karte oder bis zu 126 Karten pro Stunde erreicht.
  • HID FARGO HDP5000 (300 dpi): 29 Sekunden pro Karte oder 124 Karten pro Stunde bei einseitigem Druck. Bei zweiseitigem Druck werden pro Karte durchschnittlich 40 Sekunden benötigt und in einer Stunde können 90 Karten bedruckt werden.

Da beim Thermosublimationsdruck keine Grundierungsschicht notwendig ist, können Karten deutlich schneller bedruckt werden.

Unternehmen, die regelmäßig hohe Kartenstückzahlen oder häufig große Mengen zur gleichen Zeit drucken, kann dieser Unterschied einen bedeutenden Einfluss auf die allgemeine Produktivität Ihres Kartenprogramms haben. Deshalb sollte dieser Aspekt bei der Wahl des passenden Druckverfahrens für Ihr Unternehmen bedacht werden.

Mehr entdecken

Für weitere Informationen zu den Vorteilen des Reverse-Transfer-Thermosublimationsverfahrens lesen Sie gerne unser Whitepaper: Die Auswahl des richtigen Druckverfahrens für Ausweiskarten – Was Sie wissen sollten.

Erfahren Sie mehr über Thermosublimationslösungen für den Kartendruck wie den HID FARGO HDP6600, indem Sie uns unter [email protected] kontaktieren.

Debbie Kappl ist Senior Product Marketing Manager bei HID Global und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Vermarktung von Hardware- und Software-Sicherheitstechnologien für Ausweiskartendruck, Host-Zugang und -Integration sowie B2B-Lieferkettenmanagement und -Zahlungslösungen. Bevor Debbie 2015 zu HID kam, war sie als Senior Marketer, Product Evangelist und Schulungsleiter in den Bereichen Produktmarketing und Sales Support Management für die U.S. Bank und Attachmate Corporation tätig. Sie lebt in Minneapolis (Minnesota, USA).

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